Brasserie Oskar Maria im Literaturhaus München

Flaneur oder Stammgast, Bestsellerautor oder Debütantin, Nachbarin oder Fernreisender, Börsianer oder Barkeeper – in der Brasserie »OskarMaria« trifft man sie alle: zum Geschäfts- oder Familienessen, allein oder mit vielen, schnell oder in Ruhe.

Der lichte, hohe Raum im Literaturhaus München bietet Platz für 220 Personen und verweist noch immer auf seine frühere Funktion: Hier befand sich einst eine Markthalle, in den Stockwerken darüber eine Schule. Mit Umbau des Gebäudes zum Literaturhaus und seiner Eröffnung 1997 wurde »ein Teil der Altstadt aus dem Dornröschenschlaf gerissen«, wie eine Journalistin schrieb, das Restaurant im Stil klassischer Kaffeehäuser ist eines der schönsten in München.

Auf dem Geschirr und auf den Lederbänken sind eingeprägte Zitate zu entdecken: »Heut is doch ganz München da, da wär doch was zu machen!« steht da, oder auch »Mehr Erotik bitte!«. Der, der das schrieb, ist Oskar Maria Graf, Namensgeber des Lokals und Grund für das versteckteste DENKMAL der Stadt. Graf war ein bayerischer Dichter, ein Rebell. Er machte Revolution und emigrierte in den 30er Jahren des 20sten Jahrhunderts nach New York – weit weg von Engdenkern und Tyrannen; im »OskarMaria« hat er wieder zurück zu seiner Heimat gefunden.

Im Jahr 2007 wurde aus dem Kaffeehaus eine Brasserie. Die Idee: das Regionale mit dem Weltläufigen zu verbinden. Eine Brasserie, das war ursprünglich ein Brauerei-Lokal mit bodenständiger Küche; zwar löste der Wein mehr und mehr das Bier ab, doch eine ursprüngliche, regionale Küche war und ist fester Bestandteil legendärer Brasserien.

Das »OskarMaria« fühlt sich diesem Gedanken verpflichtet. Die Küche ist regional, saisonal, mit internationalen Gerichten, französisch verfeinert – ursprünglich und gleichzeitig zeitgemäß.